Operationelles Hochwassermanagement in großräumigen Extremsituationen am Beispiel der Mittleren Elbe; Teilprojekt 2: „Analyse und Simulation extremer Abflussereignisse unter Berücksichtigung von Hochwasserschutzmaßnahmen“

  • Ansprechperson:

    Robert Mikovec, Martin Helms, Jürgen Ihringer 

  • Förderung:

     BMBF

  • Starttermin:

    07/2005

  • Endtermin:

    12/2008

Im Rahmen der Förderinitiative RIMAX wurde eine Prozesskette von der Meteorologie über die Hydrologie und die Hydraulik bis zur Deichsicherheit erarbeitet. Das Ziel ist Hochwasserschutz und -management im Bereich der Stadt Dessau an der Elbe zu entwickeln. Für die Planung ist eine Vielfalt von beobachteten extremen Ereignissen erforderlich, wobei die Beobachtung solcher Ereignisse nicht ausreichend ist. Deshalb mussten physikalisch basierte Bedingungen für die Ableitung extremer Szenarien definiert werden.
Erst wurden zeitliche und räumliche Niederschläge des Ereignisses vom August 2002 und vom März/April 2006 mit dem meteorologischen Modell COSMO-LM nachsimuliert. Im nächsten Schritt wurde das Referenzszenario 2002 in allen Richtungen verschoben bzw. die Eigenschaften der Luftmassen modifiziert, um die physikalisch begründeten meteorologischen Szenarien als Input für die großskalige NA-Modellierung in den deutschen und tschechischen Teilen des Elbeeinzugsgebiets erhalten zu können. Andere Möglichkeit der Szenarienableitung ist eine Rekombination des beobachteten Gebietszustands mit Elementen von Großwetterlagen von anderen beobachteten Zeiträumen. Insgesamt wurden 25 Szenarien definiert und anschießend simuliert.
Diese Szenarienabflussganglinien der Elbe und Mulde von der NA-Modellierung wurden weiter zur Untersuchung der geplanten Notpolder in Sachsen-Anhalt herangezogen. Dadurch wurden weitläufige hochwasserdämpfende Effekte der Polder auf die Scheitelwerte bei optimaler Steuerung bzw. Füllung für eine erhöhte Anzahl der Extremszenarien mit vielfältigen Charakteristika aufgezeigt.